Ergotherapeut, Ergotherapeutin: ein Gesundheitsfachberuf

Was macht ein Ergotherapeut, eine Ergotherapeutin?

Ein rundum starker Beruf: Als Ergotherapeutin oder Ergotherapeut hilfst du Menschen, die ihre Beweglichkeit oder andere wichtige Fähigkeiten verloren haben. Zum Beispiel nach einem Schlaganfall, anderen Erkrankungen oder durch eine Behinderung. Du führst diese Menschen wieder zurück zu mehr Lebensqualität und Selbständigkeit.

Berufsbild Ergotherapie
Ergotherapie: Wo arbeite ich?
Ausbildung Ergotherapie
Warum ist der Beruf so stark?
Ergotherapie: dein Beruf, wenn du …
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Berufsbild Ergotherapie

Gemeinsam den Alltag zurückerorbern

Manche Erkrankungen gehen nicht spurlos vorüber, sondern schränken Menschen langfristig ein. Nach einem Schlaganfall zum Beispiel müssen viele Betroffene ganz alltägliche Fähigkeiten wieder lernen – wie essen, sich waschen und anziehen, einen Einkaufszettel schreiben, in den Supermarkt gehen. Mit deinen Patientinnen und Patienten übst die die Grobmotorik (z. B. Gehen, Treppensteigen) und Feinmotorik (z. B. Zähne putzen, Schleife binden), die Orientierung und Konzentration. Außerdem trainiert ihr gemeinsam den Umgang mit Hilfsmitteln (von der Strumpfanziehhilfe bis zum Rollator). Das Ziel: Den Alltag wieder möglichst selbständig bewältigen – und die Lebensfreude zurückgewinnen!

Deine Mission: Mut machen!

Eine Ergotherapeutin unterstützt ein junges Mädchen beim Bezwingen eines Parcours.

Auch nach schwerer Krankheit kann der menschliche Körper »lernen« und scheinbar verlorene Fähigkeiten wieder erarbeiten. Doch bis die einfachsten Handgriffe klappen, sind oft tausende Wiederholungen nötig.

Dabei ist auch deine Kreativität gefragt. Mal setzt du ein Brettspiel ein, um Greifbewegungen zu üben, mal nutzt du Knete, Schere und Papier. Oder du bringst Patientinnen und Patienten mit Bewegungsspielen und Musik auf die Beine.

Für viele Betroffene ist es ein langer Weg zurück ins Alltagsleben. Du bist richtig gut im Mut machen! Deine Überzeugungskraft ist genauso wertvoll wie deine Unterstützung beim täglichen Training. So motivierst deine Patientinnen und Patienten, über einen längeren Zeitraum am Ball zu bleiben.

Ergotherapie: Wo arbeite ich?

Viele interessante Arbeitsorte

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten oft gleich dort, wo medizinische Behandlungen durchgeführt werden. Hand in Hand mit der Ärztin und der Pflegekraft hilfst du Menschen, wieder auf die Beine zu kommen.

In Krankenhäusern beginnt die Ergotherapie oft schon am Tag nach der Operation. Je eher du die Behandlung startest, desto schneller werden deine Patientinnen und Patienten wieder selbstständig.
In Reha-Kliniken, ambulanten Reha-Zentren und Praxen behandelst du Menschen über einen längeren Zeitraum: mehrere Wochen oder sogar jahrelang. Du baust eine persönliche Beziehung auf und begleitest Menschen zurück ins Leben.

Selbständig in deiner eigenen Praxis. Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten gründen oft eine eigene Praxis, auch gemeinsam mit einer Physiotherapie. Du suchst die Patientinnen und Patienten auch auf – in sozialen Einrichtungen, Heimen oder Förderschulen.

Ausbildung Ergotherapie

Voraussetzung

mittlerer Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens 2-jährigen Berufsausbildung
für ein Studium: Abitur
ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
ggf. (erweitertes) Führungszeugnis
Für die praktische Ausbildung in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen benötigt man einen Nachweis über den Masernschutz (je nach Einrichtung ggf. auch weitere Schutzimpfungen)

Ausbildung

Theoretischer und praktischer Unterricht an einer Berufsfachschule
Praktische Ausbildung in Einrichtungen der medizinischen, sozialen und beruflichen Rehabilitation
Dauer: 3 Jahre
Wer eine bundesrechtlich geregelte Ausbildung als Krankengymnast, Physiotherapeutin oder eine landesrechtlich geregelte Ausbildung als Erzieherin abgeschlossen hat, kann die Ausbildung um mindestens ein Jahr verkürzen.

Gut zu wissen: die schulische Ausbildung ist an allen staatlichen Schulen sowie an fast allen privaten Schulen kostenfrei!

Studium

Verschiedene Möglichkeiten stehen dir offen:

dual = praktische Arbeit in einem Unternehmen/Einrichtung und theoretischen Vorlesungen an einer Hochschule/Berufsakademie im Wechsel
primärqualifizierend = Studium in Vollzeit
berufsbegleitendes Studium = nach erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung

Die Dauer hängt von der gewählten Studienform ab.

Berufsperspektiven

Deine Berufschancen als Ergotherapeut, als Ergotherapeuten sind aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung und der gleichzeitigen Zunahme vieler Krankheitsbilder, sehr gut.
Durch eine Weiterbildungen (z.B. als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen) oder ein Studium (z.B. im Studienfach Ergotherapie oder Therapiewissenschaft) kannst du deine Karrierechancen weiter steigern.

Warum ist der Beruf so stark?

Sinn. Du hilfst Menschen zurück in ein selbständiges Leben und gibst ihnen ihre Lebensfreude wieder. Du machst Mut und richtest Betroffene auch seelisch auf.
Abwechslung. Du arbeitest mit Menschen in jedem Alter und mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern.
Fitness. In deinem Beruf bist du immer in Bewegung. Typische »Schreibtisch-Wehwehchen«? Nein, danke!

Karriere und Zukunft: deine Chancen

Zukunftschancen: großartig. Ob Kinder mit Behinderung oder hochbetagte Menschen: Alle möchte möglichst selbständig am Leben teilhaben. Menschen werden immer älter – und die Überlebenschancen nach schweren Krankheiten oder Unfällen steigen. Als »Ergo-Profi« bist du heute, morgen und übermorgen eine begehrte Fachkraft.
Wunsch nach abwechslungsreicher Karriere? Dann starte durch. Du hast tolle Jobchancen, kannst dich selbständig machen und/oder spezialisieren.

Bei uns im Reha-Zentrum sind sehr viele Menschen nach Operationen, Erkrankungen, mit Behinderungen. Ich bin immer wieder begeistert, wie unser Team aus Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und Pflegern so viele Menschen gleichzeitig helfen kann.