Was macht ein Medizinischer Technologe, eine Medizinische Technologin?

Das Blut eines Menschen ist sehr »gesprächig«: Es verrät unter anderem, ob der Körper gut mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist, ob er gerade gegen eine Krankheit kämpft und wie es den Organen geht, zum Beispiel Leber und Nieren. Nach der Blutabnahme in der Arztpraxis oder im Krankenhaus werden die kleinen Röhrchen schnell ins Labor transportiert: zu dir! 

Unter dem Mikroskop und mit Hightech-Analysegeräten untersuchst du Blut, Zellabstriche oder Gewebeproben. Die Patientinnen und Patienten triffst du nicht. Trotzdem weißt du nach deiner Analyse ganz genau, wie es ihnen geht und ob sie sich gesund ernähren. Ein abwechslungsreicher, spannender und sehr sinnvoller Beruf: Du trägst dazu bei, dass Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Als MTR arbeitest du jeden Tag nicht nur mit Hightech-Geräten, sondern mit ganz vielen Menschen. Du machst Aufnahmen von ihrem wehen Knie, ihrem gebrochenen Arm oder ihrer Wirbelsäule – mit Röntgengeräten, Computer- oder Kernspintomographen. In der Nuklearmedizin erhalten die Patienten radioaktive Substanzen, mit denen Krankheiten wie Alzheimer oder Rheuma sichtbar gemacht oder Krebs behandelt werden kann. Gegen Tumoren wirkt auch die Strahlentherapie: ein weiteres Arbeitsfeld für MTR. 

Du siehst schon: Oft hast du es als MTR mit Menschen in besonderen Situationen zu tun. Während der Untersuchung oder Behandlung bist du ihre wichtigste Ansprechperson: Du erklärst, beruhigst, machst Mut. Gerade in der Strahlenbehandlung kommen Patientinnen und Patienten regelmäßig zu dir. So kann ein Vertrauensverhältnis wachsen. 

Nachdem du Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen gemacht hast, prüfst du die Qualität der Bilder. Anschließend übergibst du sie der Ärztin oder dem Arzt, die dann die Diagnose stellen. Gut zu wissen: Vor den Strahlen bist du gut geschützt, denn vor der Röntgenaufnahme oder Strahlenbehandlung verlässt du in der Regel den Raum.

Braucht Herr Müller ein Hörgerät? Was steckt hinter den Schwindelanfällen von Frau Schneider? Und hat der kleine Emil möglicherweise Asthma? Als MTF findest du es heraus. Mit modernen Geräten und Testverfahren untersuchst du zum Beispiel in der HNO-Praxis Hals, Nase und Ohren, in der hausärztlichen, internistischen oder kardiologischen Praxis Herz und Lunge oder in der neurologischen Praxis das Nervensystem. Du kümmerst dich um die Patientinnen und Patienten, bereitest die Geräte vor, wertest Untersuchungen aus und erstellst die Berichte für die Ärztin oder den Arzt.

• Herr Müller sitzt dir gegenüber, er trägt Kopfhörer. Du sendest unterschiedliche Töne und gesprochene Wörter auf seine Ohren; Herr Müller meldet jedes Mal, ob er sie wahrnehmen und verstehen kann. Du erstellst du nach und nach ein Profil von seinem Hörvermögen.
• Frau Schneider steigt auf ein Fahrrad-Ergometer. Du klebst Elektroden auf ihren Körper; dann muss sie mehr oder weniger kräftig in die Pedale treten. Das EKG-Gerät zeichnet auf, wie das Herz auf die wechselnde Belastung reagiert.
• Dem kleinen Emil gibst du ein Mundstück, das mit einem Messgerät verbunden ist, dem Spirometer. Er darf nochmal tief Luft holen, dann verschließt du seine Nase mit einer Klammer (wie Schwimmer sie tragen). Anschließend muss Emil kräftig und möglichst lang in das Mundstück ausatmen. Anhand der Messwerte kann die Ärztin oder der Arzt erkennen, wie fit Emils Lungen sind.

Bei Untersuchungen wie diesen assistierst du nicht bloß, sondern führst sie selbständig und eigenverantwortlich durch. Ein erfüllender Beruf, der die Arbeit mit Menschen und technischen Geräten genial zusammenbringt. 

Du magst Naturwissenschaften? Dann lies hier weiter! Als MTV arbeitest du ähnlich wie MTL vor allem im Labor. Doch bei dir dreht sich alles um Tiere: Hund, Katze, Hamster – oder auch Milchkuh, Legehenne oder Zoo-Krokodil! Du untersuchst Blut- oder Gewebeproben von tierischen Patienten und auch Lebensmittel, die von Nutztieren stammen. Du arbeitest mit chemischen, biochemischen und physikalischen Verfahren, betrachtest Proben unter dem Mikroskop oder untersuchst sie mit digitalen Analysegeräten. Dabei bist du immer auf der Spur von Krankheiten oder Tierseuchen. 

Als MTV arbeitest du mit Fachleuten aus verschiedenen Gebieten zusammen, von der Tiermedizin bis zur Biologie und Zoologie. Wenn du in einer Tierarztpraxis arbeitest, kommst du auch direkt mit Tieren in Kontakt. Dann sind deine Tierliebe und ein gutes Händchen im Umgang mit zähneklappernden Wuffis und Miezen gefragt. 

In jedem Fall ist deine sorgfältige Arbeit wichtig, oft lebenswichtig: Für die tierischen Patienten und auch für Menschen. Du hilfst mit, Krankheiten zu erkennen und die Verbreitung von Krankheiten und Seuchen zu verhindern.

Das hängt davon ab, für welchen Zweig der Medizinischen Technologie du dich entscheidest. Als MTL arbeitest du im Labor. Als MTV hast du die Wahl zwischen »nur Labor« und »Labor plus Tierkontakt in der Praxis«. Als MTR und MTF arbeitest du mit Menschen und Maschinen, in Arztpraxen oder Kliniken. 

• Sinn. Du leistest einen wichtigen Beitrag, um Krankheiten zu erkennen und zu behandeln. 
• Vielfalt. Im Labor ganz auf die Analyse konzentrieren? Oder in der Praxis oder Klinik Verantwortung für Patienten und Hightech-Geräte übernehmen? Die Medizinische Technologie bietet dir vielfältige Einsatzgebiete. 
• Stolz. Ob im Labor oder im Behandlungsraum: Was du als Medizinische Technologin oder Medizinischer Technologe machst, ist wichtig. Du übernimmst Verantwortung, arbeitest mit großer Sorgfalt und trägst zur Gesundheit von Menschen oder Tieren bei

• Sehr krisenfest. Der Einsatz von technischen Geräten in der Medizin nimmt stetig zu. Damit steigt der Bedarf an Medizinischen Technologinnen und Technologen. Du bist quasi unentbehrlich!
• Spannende Zukunft. Auf deinem Gebiet kannst du dich spezialisieren oder mit deinem komplexen technischen Wissen auch die Fachrichtung wechseln. Ein abwechslungsreiches Berufsleben ist somit garantiert.

• dich für Naturwissenschaften und Technik interessierst.
• geschickt und technisch interessiert bist und gut beobachten kannst.
• sorgfältig bist und gern Verantwortung übernimmst.

Für die Arbeit in der Funktionsdiagnostik und der Radiologie (MTF, MTR) ist außerdem wichtig: Du bist einfühlsam und traust dir zu, auch mit ängstlichen und teilweise schwer kranken Patientinnen und Patienten umzugehen. Sicherheit im Umgang mit Menschen gewinnst du auf jeden Fall im Beruf!